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Produktiver durch Gesundheit am Arbeitsplatz

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fehlten 2022 die Arbeitnehmer im Nachbarland Deutschland gesundheitsbedingt durchschnittlich 15 Tage.

Die Folgen auf die Wirtschaftskraft sind durchaus beträchtlich – Krankmeldungen wirken sich vor allem in kleineren Unternehmen negativ aus, da Personalmangel ungleich schwieriger kompensiert werden kann. Der Ausbau einer Gesundheitsförderung von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite hat einen positiven Effekt auf beide Seiten.

Vorsorge durch Arbeitgeber

Die betriebliche Gesundheitsförderung zielt auf ein langfristiges Wohlbefinden der Mitarbeiter. Arbeitgeber erreichen diese Ziele durch strukturelle Maßnahmen und ein erweitertes Gesundheitsangebot. Gesundes Essen in der Kantine und sportliche Förderungen beugen Krankheiten vor. Ein eigener Fitnessraum ist dabei nicht zwingend nötig, eine finanzielle Unterstützung diverser Sportangebote wirkt sich bereits positiv aus.

Hilfreich sind zudem Gesundheitsseminare, um ein Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser Themen zu schaffen. Weitere Schritte zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in körperlichen Berufen mindern das Verletzungsrisiko. Der Fokus betrieblicher Maßnahmen richtet sich zudem vermehrt auf psychische Aspekte, die als Ursache für Fehltage zunehmen. Hier sind die Führungskräfte gefragt, um eine gesundheitsgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes zu gewährleisten und eigene Kompetenzen auszubauen. Flexible Arbeitszeiten, Stressreduzierung und offene Kommunikation dienen als Grundpfeiler für eine gesunde Arbeitswelt. Depressionen, Angststörungen und Burnout als Ursache völliger Erschöpfung gehören nicht zufällig zu den häufigsten psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz.

Vorsorge durch Arbeitnehmer

Ein großer Teil der Gesundheitsvorsorge fällt auch auf die Arbeitnehmer selbst zurück. Ein gesundes Leben gelingt insbesondere durch regelmäßigen Sport und ausgewogene Ernährung. Die Vorteile wirken sich nicht nur auf die Arbeitswelt aus, eine gesunde Lebensweise steigert auch das Wohlbefinden im Privatumfeld.

Wie das gelingen kann, erfahren Interessierte über Gesundheitsratgeber, die verschiedene Aspekte aufgreifen und Tipps geben. Oft mangelt es nicht nur an der Bereitschaft zu Umsetzung, sondern bereits am Wissen, wie gesundes Leben funktioniert. Letztendlich liegt es auch an den Arbeitnehmern, vorhandene Angebote anzunehmen, sei es die Teilnahme an diversen Kursen und Seminaren oder eine ausgewogene Ernährung.

Vorteile eines gesunden Arbeitsumfeldes

Auf den ersten Blick entstehen für Unternehmen, die gesundheitliche Maßnahmen durchsetzen, Kosten. Kantinen, Kurse, finanzielle Unterstützung bei Sportangeboten, Seminare für Führungskräfte oder psychologische Beratungsstellen sind nicht umsonst. Die Vorteile einer ausgeprägten Gesundheitsvorsorge machen sich mit der Zeit jedoch bezahlt.

Studien belegen unter anderem höhere Leistungen der Arbeitnehmer, ein angenehmeres Betriebsklima, eine geringere Ausfallquote und längerfristige Mitarbeiterbindung. Das trägt dauerhaft zum Erfolg des Unternehmens bei.

Professionelle Hilfe beantragen

Ein umfassendes und bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen, ist nicht immer leicht. Fehlt die fachliche Kompetenz, stehen verschiedene Koordinierungsstellen für betriebliche Gesundheitsförderung mit Rat und Tat zu Seite. Sie sind ein Angebot der gesetzlichen Krankenkassen, um beim Aufbau eines zielgerichteten Programms zu unterstützen. Eine Erstberatung steht Unternehmen kostenlos zur Verfügung. Verbesserungsbedarf besteht insbesondere bei kleineren Unternehmen, doch auch viele große Arbeitgeber können mehr tun.

Bewusstsein schaffen

New Work, Home-Office, 6-Stunden-Tage, Work-Life-Balance – die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Die Gesundheit der Arbeitnehmer rückt weiter in den Vordergrund. In vielen Branchen besteht jedoch weiterhin Verbesserungsbedarf. Die nötige Umsetzungsbereitschaft erhöht sich durch Aufklärung.

Die Vorteile eines ausgeglichenen Arbeitsklimas überwiegen die Kosten bei Weitem. Auch auf politischer Ebene gilt es, Bewusstsein für diese Themen zu schaffen, damit der Wirtschaftsstandort Österreich für Fachkräfte attraktiv bleibt.

Foto: Studio Romantic / Adobe Stock